Historische Trinkwasser-Handpumpe aus dem 19. Jahrhundert

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war eine zentrale Wasserversorgung der Bewohner durch die Gemeinde unbekannt. Der Bau und der Unterhalt einer Pumpe zur Förderung von sauberem Trinkwasser waren mit umfangreichen Aufgaben verbunden. Oft schlossen sich die Besitzer der umliegenden Häuser deshalb zu einer Pumpengemeinschaft zusammen. Diese Handwasserpumpe ist noch ein solcher Beweis einer ehemaligen Bürgergemeinschaft in Alt-Beyenburg auf dem Gebiet der Wasserversorgung und darüber hinaus auch ein Zeugnis für die Geschichte des Ortes.

 

Platz der alten Pumpe ca. 1958 vor Restaurierung

 

Pumpenplatz nach Restaurierung mit Trog

Der Pumpenplatz und die historische Schwengelpumpe sind im Eigentum der Beyenburger Schützenbruderschaft St. Annae et Katharinae. Der Platz und die Pumpe stehen unter Denkmalschutz. Sie sind wie eh und je im öffentlichen Interesse und wie früher für jedermann frei zugänglich. Das fördert das Gemeinwohl, heute eher zum Verweilen von Einwohnern,  Besuchern, Pilgern und Kindern.

Drachenkopf als Pumpenabschluss

Pumpenschwengel

Der S-förmig gebogene Pumpenhebel schließt mit einem Kugelaufsatz ab. Seine Position ist eine Besonderheit, weil er nicht wie üblich an der Rückseite der Pumpe angebracht ist, sondern auf der Vorderseite über dem Pumpenauslauf. Als Grund dafür nimmt man an, dass die Waschfrauen zum Wasserzapfen weiterpumpen konnten, ohne dabei um die Pumpe herumlaufen zu müssen. Der Wasserspeier entwickelt sich aus dem Maul eines stilisierten Löwenkopfes und knickt nach einer Verlängerung nach unten ab.

Ausguss als Löwenkopf

quadratischr Sockel mit Oktogon-Basis

Die alte Handpumpe wurde erstmalig 1983 wieder instand gesetzt, und soll nach über 40 Jahren wieder ihre alte Funktion als Trinkwasserbrunnen wieder zurückerhalten. Dazu sind inzwischen zahlreiche städtische Verwaltungs- und Hygienevorschriften erlassen worden, die alle genau beachtet werden müssen.

Ähnlich der früheren Pumpengemeinschaft haben die in unmittelbarer Nähe wohnenden  Eheleute Gralki in den vergangenen Jahrzehnten die Betreuung der Pumpe und die Bepflanzung des Pumpenplatzes auf freiwilliger Basis übernommen, so dass man sagen kann, dass selbst noch heute ein gewisser Gemeinschaftssinn mit der alte Handpumpe und dem Pumpenplatz verbunden sind.