Die Geschichte des Kreuzherrenklosters „Steinhaus“ in Beyenburg

Sie stehen vor den noch vorhandenen Teilen des Klosters Steinhaus, das bis 1804 vom Orden der Kreuzherren geführt wurde. Geblieben sind aus dieser Zeit die Klosterkirche, der Ostflügel und ein Teil des Südflügels des ehemaligen Klosters.

Vor dem Ende der Kreuzzüge (1095 – 1291) wurde der „Orden vom Heiligen Kreuz“ (Ordo sanctae crucis, OSC) von Theodorus von Celles in Huy (Belgien) 1210 gegründet.

Der Leitspruch des Ordens  lautet:

„IN CRUCE SALUS“

zu Deutsch:

„IM KREUZ IST HEIL“

In Deutschland gab es zwischen 1298 und 1812 einundzwanzig Niederlassungen des Kreuzherrenordens im Rheinland und in Westfalen.

Im Jahr 1296 rief Graf Adolf V. von Berg die Kreuzherren nach Beyenburg. 1298 errichteten sie dort ihr erstes Kloster auf deutschem Boden. Zuerst am Steinhaus auf dem Siegelberg, einem Ortsteil von Beyenburg, der direkt an der Hanse- und Heerstraße von Köln nach Dortmund lag. Da diese Straße auch ein Pilger- und Reiseweg war, kam es dort viel zu viel zu Unruhe und Hektik  für den Orden.

Aus diesem Grund verlegten die Kreuzbrüder ihr Kloster um 1307 vom Steinhaus  auf den Beyenberg, einem von der Wupper umflossenen Felssporn, der ihnen von Graf Adolf V. geschenkt wurde. Dieser Ort lag etwas abseits, war ruhiger und konnte besser verteidigt werden. Von Beyenburg aus erfolgten drei weitere Klostergründungen:

1307 Köln,

1437 Bentlage bei Rheine und

1438 Düsseldorf

1804 wurde die Niederlassung des Ordens in Folge der Säkularisation aufgehoben. Der Nord-, West- und ein Teil des Südflügels des Klosters und die Wirtschaftsgebäude wurden kurz darauf abgerissen. Von 1907 bis 1968 unterhielten die Augustinerinnen im Kloster ein Alten- und Pflege heim, das zeitweise auch von 1945 – 1949 als Entbindungsstation diente. Im Jahre 1963 kehrten die Kreuzherren nach 160 jähriger Abwesenheit wieder nach Beyenburg zurück.

Die Kirche ist ein spätgotischer Bau und erhielt zum 400-jährigen Gründungsjubiläum ihre prachtvolle Barockausstattung mit dem aus der Schule von Peter Paul Rubens stammenden Altargemälde. Die Schutzpatronin der Kreuzherren ist die Hl. Odilia. Teile ihrer Reliquien werden in einem Schrein der Kreuzkapelle aufbewahrt.

Pater Gerardus Vos, OSC, der seit der Neugründung von 1963 bis 2002 hier Pfarrer war verstarb am 26. Oktober 2014 im Alter von 88 Jahren. Er wurde auf dem Kreuzherrenteil des Friedhofes zum Bilstein, direkt neben dem Kloster, beigesetzt. Dadurch wurde Bruder Dirk Wasserfuhr, ein gebürtiger Beyenburger, der letzte Ordensbruder der Kreuzherren in Beyenburg. Das Aufgabengebiet liegt damals wie heute in der Liturgie und Seelsorge, in der  Kranken- und Altenpflege und in der Pilgerbetreuung.

Die Klosterkirche mit ihrer anmutigen Atmosphäre ist Anziehungspunkt vieler Pilger, Betenden, Wanderer und Kunstliebhaber. Musikbegeisterte finden in den zahlreichen Orgel- und Chorkonzerten ihren Genuss. Die Klosterkirche ist heute Wuppertals beliebteste Hochzeitskirche.